mBCA Messergebnisse: Wie interpretiere ich die BIVA?

- Die bioelektrische Impedanzanalyse (BIA) hat sich erfolgreich als Diagnoseverfahren zur Messung der Körperzusammensetzung etabliert. Die Geräte der seca mBCA-Reihe zeichnen sich durch medizinisch validierte Ergebnisse und eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten im klinischen und ambulanten Bereich aus. Bei der Analyse der Körperzusammensetzung mithilfe des seca mBCA wird ein schwacher Wechselstrom durch den Körper des Patienten geleitet und die entstehenden Widerstände über Messelektroden gemessen.

Der Gesamtwiderstand (Impedanz) ergibt sich aus dem Widerstand des elektrolythaltigen Körperwassers (Resistance, R) und dem Widerstand der Zellmembranen (Reactance, Xc). Spezielle Auswertealgorithmen errechnen aus den ermittelten Widerständen die exakte Fettmasse, fettfreie Masse sowie das Gesamtkörperwasser. Die Berechnung mithilfe der BIA-Algorithmen basiert jedoch auf einem physiologischen Wasserhaushalt des Körpers und kann durch Veränderungen der Wasserverteilung beeinträchtigt werden. Vor allem Wassereinlagerungen verfälschen die Messergebnisse und führen dazu, dass der Anteil der fettfreien Masse überschätzt und die Fettmasse unterschätzt wird. Daraus können eine Fehleinschätzung des Gesundheitszustandes und weitere Fehldiagnosen resultieren. Aus diesem Grund kann der seca mBCA zusätzlich den Phasenwinkel messen und die sogenannte bioelektrische Impedanzvektoranalyse (BIVA) durchführen.

Was ist BIVA?

Bei der BIVA wird die Impedanz als Vektor der Teilwiderstände Resistance (R) und Reactance (Xc), jeweils für die Körpergröße korrigiert, in ein Koordinatensystem aufgetragen. Diese graphische Darstellung erlaubt eine detaillierte Einschätzung des Hydratationszustandes und der Körperzellmasse eines Patienten. Eine Verschiebung des Vektors entlang der „Körperzellachse“, die vom linken oberen zum rechten unteren Quadranten verläuft, deutet auf eine Veränderung der Reaktance (Xc) und eine Zu- oder Abnahme der Zellmasse hin. Verschiebungen entlang der „Wasserachse“, die vom rechten oberen Quadranten zum linken unteren Quadranten der Ellipse verläuft, zeigen hingegen eine Veränderung der Resistance (R) und somit des Körperwasservolumens an.

Ein elliptischer Referenzbereich des Normalkollektivs mit drei Toleranzellipsen (50 %, 75 %, 95 %) hilft bei der Beurteilung der Messergebnisse. Personen mit einem normalen Wasserhaushalt liegen in der grünen 50-%-Ellipse. Starke Abweichungen von den Normalwerten zeigen sich in der 95-%-Ellipse und darüber hinaus. Diese können zum Beispiel bei einer Mangelernährung oder einer Herzinsuffizienz vorliegen. Liegen die Werte am unteren Pol des Referenzbereiches kann eine Flüssigkeitsüberladung vorliegen. Werte am oberen Pol weisen hingegen auf eine starke Dehydrierung hin. Ein Zellverlust, der zum Beispiel durch eine Mangelernährung entstehen kann, spiegelt sich in Werten im rechten unteren Quadranten wider. Bei einer starken Vergrößerung der Zellmasse liegen die Werte hingegen im Bereich des linken oberen Quadranten.

Zur Veranschaulichung der Einsatzmöglichkeiten der BIA, BIVA und des Phasenwinkels dienen folgende klinische Beispiele:

Bei Patienten, die an einer Herzinsuffizienz leiden, kann aufgrund von extrazellulären Wassereinlagerungen ein starkes Übergewicht sowie eine deutliche Erhöhung des Body Mass Index (BMI) festgestellt werden. Mit Hilfe der BIA kann ermittelt werden, dass der Gewichts- und BMI-Erhöhung keine entsprechende Zunahme der Fettmasse zugrunde liegt. Auch das Body Composition Chart (BCC), das die fettfreie Masse und die Fettmasse in Beziehung zueinander setzt, zeigt bei diesen Patienten, dass die fettfreie Masse erhöht ist und außerhalb des Normalbereiches liegt. Im Regelfall würden diese Ergebnisse für eine Zunahme der Muskelmasse sprechen. Mithilfe der BIVA kann die fettfreie Masse nun weiter differenziert werden. Im vorliegenden Beispiel gibt sie Aufschluss darüber, dass die erhöhte fettfreie Masse nicht auf eine Zunahme der Zellmasse, sondern eine vermehrte Wassereinlagerung zurückzuführen ist. Abschließend bestätigt ein niedriger Phasenwinkel diese Vermutung. Normalerweise weisen Menschen mit einer großen Muskel- und niedrigen Fettmasse einen hohen Phasenwinkel auf. Wassereinlagerungen können jedoch zu einer Erniedrigung der Phasenwinkelwerte führen.

Die BIVA und der Phasenwinkel sind in diesem Beispiel die entscheidenden Parameter für die Identifizierung der krankheitsbedingten Wassereinlagerungen als Ursache der Gewichtszunahme. Diese beiden Parameter können jedoch auch entscheidende Informationen über die Körperzusammensetzung von Tumorpatienten liefern. Besonders bei dieser Patientengruppe spielt die genaue Beurteilung des Ernährungszustandes eine entscheidende Rolle für die Prognose und das weitere Therapievorgehen. Bei Krebspatienten kann durch die Erkrankung eine sogenannte Tumorkachexie entstehen. Sie ist ein multifaktorielles Syndrom, das sich durch eine ungewollte Gewichtsabnahme, einen Verlust von Muskelmasse, Müdigkeit und Schwäche sowie einen deutlich verringerten Appetit auszeichnet. Mithilfe des seca mBCA kann die Entwicklung einer Tumorkachexie schon frühzeitig diagnostiziert werden. Besonders zu Beginn der Erkrankung können der BMI und die Fettmasse, trotz bereits vorliegendem Gewichtsverlust, noch im Normalbereich liegen. 

In unserem Fallbeispiel weist der Tumorpatient nach einem initialen Gewichtsverlust auch eine leichte Erhöhung des BMI und der Fettmasse auf. Das BCC zeigt jedoch bereits eine Abnahme der fettfreien Masse. Mithilfe der BIVA kann die Ursache identifiziert werden – es liegt ein deutlicher Zellverlust vor, der sich außerhalb der 95. Toleranzellipse befindet. In Verbindung mit einem erniedrigten Phasenwinkel kann in diesem Fall eindeutig von einem relevanten Verlust der Muskelmasse ausgegangen werden. Obwohl der BMI und die Fettmasse noch im Normalbereich liegen, deutet der Verlust der Muskelmasse bei diesem Patienten bereits auf eine Tumorkachexie hin. Weitere Fallbeispiele zu Diagnosen von Erkrankungen mit dem seca mBCA finden Sie hier.

Durch die Kombination der bioelektrischen Impedanzanalyse mit der BIVA und der Analyse des Phasenwinkels ist der seca mBCA ein präzises Instrument mit einem breiten Einsatzspektrum in der Medizin. Die Messergebnisse des seca mBCA wurden gegen den jeweiligen Goldstandard validiert und weisen ein Höchstmaß an Verlässlichkeit und Reproduzierbarkeit auf. In nur einem Messdurchgang können die Körperzusammensetzung, der Wasserhaushalt und der Zustand der Zellen schnell und einfach ermittelt werden. Die Ergebnisse können in Form eines verständlichen Patientenausdrucks ausgegeben werden und liefern dem Arzt und Patienten alle wichtigen Informationen. Zusätzlich zu dem Patientenausdruck können die Daten in ein bestehendes Patientendaten-Management-System (PDMS) übernommen werden.

Wenn Sie sich persönlich von den Vorteilen des seca mBCA überzeugen möchten, bietet Ihnen seca eine kostenlose Produktdemonstration an. Das Anfrageformular und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link.

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