Wie schlank machen “Schlankmacher” wirklich?

Aspartam, Stevia und Co.
Ein übermäßiger Zuckerkonsum gilt heute als eine der Hauptursachen für Übergewicht und die damit assoziierten Erkrankungen. Gleichzeitig enthalten besonders industriell verarbeitete Nahrungsmittel große Mengen Zucker. Mit dem wachsenden Gesundheitsbewusstsein versuchen ihn Lebensmittelkonzerne vor allem in Getränken durch kalorienarme künstliche und natürliche Süßstoffe, wie Aspartam und Stevia, zu ersetzen. Studien zeigen jedoch, dass diese Lightprodukte nur einen geringen Effekt auf das Gewicht haben. Häufig wird nach ihrem Konsum mehr gegessen, sodass die täglich zugeführte Gesamtkalorienmenge, im Vergleich zu ihren zuckerhaltigen Pendants, beinahe identisch ist. Auch, wenn die Studienlage noch unklar ist, scheinen süßstoffhaltige Lebensmittel ebenfalls keinen positiven Effekt auf den Blutzucker- und Insulinspiegel zu haben.

Quellstoffe und Fettbinder

Vielerorts werden Pillen und Pulver beworben, die eine leichte und schnelle Gewichtsabnahme versprechen. Es zeigt sich jedoch, dass ein Großteil dieser Präparate keineswegs beim Abnehmen hilft. Einige wenige Ausnahmen können jedoch unter bestimmten Bedingungen einen moderaten Effekt herbeiführen. Dazu zählen Mittel, die zum Beispiel den Ballaststoff Glucomannan enthalten, der natürlicherweise in der Konjakwurzel enthalten ist. Glucomannan quilt im Magen auf und sorgt für eine schnellere Magenfüllung und Sättigung. Ein weiterer angepriesener Stoff ist Chitosan, weil es für seine fettbindende Wirkung bekannt ist und auf diese Weise die Resorption bestimmter Nahrungsfette reduzieren kann. Eine US-amerikanische Studie zeigte jedoch, dass Chitosan die Gewichtsabnahme nur unterstützt, solange eine gesunde kohlenhydratarme und ballaststoffreiche Diät eingehalten wird.

Formuladiäten

Seit Jahren sind sogenannte Formuladiäten auf dem Markt, die komplette Mahlzeiten durch einen Diätshake ersetzen. Sie funktionieren nach dem einfachen Prinzip der Kalorienreduktion. Die zugeführte Kalorienmenge wird meist auf circa 1200 kcal reduziert. Geht man von einem durchschnittlichen Erwachsenen mit einem täglichen Kalorienbedarf von 2000 kcal aus, ergibt sich eine Reduktion von 800 kcal. Bei konsequenter Befolgung des Diätplans sind schnelle Gewichtsverluste möglich.
Wie viele Menschen schaffen es jedoch, über einen längeren Zeitraum, mehrere Tagesmahlzeiten komplett durch Diätshakes zu ersetzen?
Eine Studie der Universität in Kopenhagen konnte zeigen, dass eine Kalorienreduktion und Nahrungsumstellung ebenso wirksam ist wie Formuladiäten.
In den meisten Fällen halten die Effekte jedoch nicht lange an. Sobald die Formuladiät beendet wird, verfallen viele Personen in alte Verhaltensmuster und nehmen wieder schnell an Gewicht zu.

Diätprodukte sind nicht unbedenklich

Diätprodukte können jedoch auch Gefahren mit sich bringen: Bestimmte Inhaltsstoffe wie die Bestandteile von Bohnen und Krebstierpanzern können allergische Reaktionen hervorrufen. Präparate, die im Magen aufquellen führen bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme zu Verstopfung.

Den Formuladiätpulvern sind meist nicht unerhebliche Zuckermengen zugesetzt. Mit einer einzigen Portion kann bereits die von der WHO empfohlene maximale Tagesmenge eingenommen werden, wobei die meisten Diäten drei bis vier Portionen am Tag vorsehen. Auch der Süßstoff Aspartam galt lange Zeit als umstritten. Nach aktueller Studienlage ist er aber bei einem moderaten Verzehr gesundheitlich unbedenklich.

Letztlich lässt sich mit einigen der genannten Produkte eine Gewichtsreduktion erzielen, jedoch ist sie häufig nur von kurzer Dauer. Eine effektivere und anhaltende Methode zur Gewichtsabnahme ist eine Lifestyleumstellung hin zu einer kohlenhydratarmen und proteinreichen Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse und Ballaststoffen sowie regelmäßigen Sporteinheiten.

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