Luft zum Frühstück – Was ist Anorexia nervosa?
Da scheint es wenig überraschend, dass die Zahl der Personen, die an Magersucht beziehungsweise Anorexia nervosa erkranken in den vergangenen Jahren kontinuierlich steigt. Sie ist eine Essstörung, die sich dadurch kennzeichnet, dass die Betroffenen bewusst einen Gewichtsverlust herbeiführen. Dies kann durch alleinigen Verzicht auf Nahrung, aber auch unterstützt durch Hilfsmittel wie etwa abführende oder entwässernde Medikamente, die Einnahme stoffwechselsteigernder Hormone, selbstinduziertes Erbrechen oder übertriebene sportliche Aktivität erreicht werden. Der Häufigkeitsgipfel der Erkrankung liegt zwischen 15 und 25 Jahren, wobei Mädchen und junge Frauen bis zu zehnmal häufiger betroffen sind. Auch, wenn das westliche Schönheitsideal ein begünstigender Faktor sein kann, sind die Ursachen vielfältig. Vor allem psychische Faktoren nehmen eine zentrale Rolle ein. Die Anorexie kann Ausdruck von Identifikationsproblemen oder eines gestörten Selbstwertgefühls sein. Auch Konflikte beziehungsweise ein belastetes Verhältnis zu den Eltern, traumatische Erfahrungen sowie eine genetische Prädisposition scheinen an der Krankheitsentstehung beteiligt zu sein.
In vielen Fällen ist der Verzicht auf Nahrung ein Versuch Autonomie und Kontrolle über sich und den eigenen Körper zurückzuerlangen. Die Manifestation der Anorexie wird jedoch auch durch neurobiologische Faktoren unterstützt: Fasten kann mitunter eine berauschende Wirkung haben, weil unser Körper eine Vielzahl von Botenstoffen ausschüttet. Sie wirken als „Glückshormone“ oder stimulieren unser körpereigenes Belohnungssystem.
In vielen Fällen zeichnen sich die Betroffenen durch eine überdurchschnittliche Intelligenz, Ehrgeiz und einen Hang zum Perfektionismus aus. Gleichzeitig haben anorektische Personen eine gestörte Wahrnehmung des eigenen Körpers. Sie empfinden sich trotz Untergewicht als zu dick und haben krampfhafte Angst vor dem Zunehmen. Die übermäßige Auseinandersetzung mit Nahrung nimmt ebenfalls einen hohen Stellenwert ein. Die Betroffenen kennen häufig Nährwerttabellen auswendig, meiden eine Vielzahl von Lebensmitteln und zählen jede Kalorie. Auf der anderen Seite kochen sie zum Beispiel sehr gerne für andere Personen, ohne jedoch selber zu essen.
Neben den psychischen Veränderungen entwickeln die Patienten auch körperliche Symptome. Bei Frauen können Zyklusstörungen auftreten, Betroffene frieren häufig, haben einen niedrigen Blutdruck und können hormonelle und Herzrhythmusstörungen entwickeln. Durch häufiges Erbrechen können Entgleisungen des Elektrolythaushalts und Zahnschäden auftreten. Mit steigender Auszehrung des Körpers steigt ebenfalls die Anfälligkeit für schwere Infektionen.
Es ist schwierig Essstörungen initial zu diagnostizieren. Sie werden häufig nicht wahrgenommen oder als vorübergehende Diät missinterpretiert. Die Betroffenen verschleiern in vielen Fällen ihr Verhalten zum Beispiel durch das Vortäuschen der Nahrungsaufnahme sowie das Tragen weiter Kleidung. Auch bagatellisieren sie das Problem, sobald sie darauf angesprochen werden. Die Anorexie ist nicht nur eine vermeintlich harmlose Essstörung, sondern eine lebensbedrohliche Erkrankung. Viele Betroffene entwickeln weitere psychische Erkrankungen wie Depressionen, Zwang-, Angst- und Persönlichkeitsstörungen. Auch die Suizidrate ist im Vergleich zu Gesunden mehr als 20-fach erhöht. Letztlich verstirbt an den Folgen der Erkrankung beinahe jeder zehnte Betroffene.
Daher ist vor allem die Früherkennung wichtig, weil sie die Prognose der Patienten signifikant verbessert. Der seca mBCA ist ein präzises Diagnoseverfahren zur exakten Messung der Körperzusammensetzung. Eine Gewichtsreduktion mit starker Abnahme der Muskelmasse deutet auf eine ungesunde Gewichtsabnahme hin und kann den Verdacht auf eine Anorexie erhärten. Dies erlaubt das Thema frühzeitig zu thematisieren und bei Bedarf eine Psychotherapie oder medizinische Behandlung zu beginnen. Im weiteren Verlauf kann die Stabilisierung und anschließende Zunahme des Gewichts engmaschig kontrolliert werden. Durch die Messung mittels seca mBCA kann ausgeschlossen werden, dass die Patienten die Gewichtsmessungen, zum Beispiel durch Trinken vor dem Wiegen, beeinflussen. Der seca mBCA kann einen individuellen, grafisch aufgearbeiteten Patientenausdruck erstellen. So können Fortschritte leicht dokumentiert, die Patienten aktiv eingebunden und so der Therapieerfolg insgesamt verbessert werden.
Bild 1 © “Vadim Guzhva” / Fotolia.com
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