Vom Säugling zum Kleinkind – die U-Untersuchungen
3. bis 4. Lebensmonat (U4)
Zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat findet die vierte Untersuchung aus der U-Reihe statt. Ihr Fokus liegt auf dem Erkennen von Entwicklungsauffälligkeiten, Beobachtung der Eltern-Kind-Interaktion und Beratung der Eltern. Sie umfasst eine vollständige körperliche Untersuchung und legt besonderes Augenmerk auf die regelrechte körperliche und geistige Entwicklung. Daher werden in ihrem Rahmen die motorischen Fähigkeiten, die Wahrnehmung sowie soziale und emotionale Fähigkeiten überprüft.
Säuglinge sollten in diesem Alter in der Lage sein ihre Extremitäten kräftig strecken und beugen zu können und ihre Hände spontan zur Körpermitte zu führen. In Sitzhaltung können sie ihren Kopf kurze Zeit aufrecht halten und ihn in Bauchlage leicht heben. Auch halten sie in diesem Alter bereits Blickkontakt und fixieren Gesichter. Sie reagieren deutlich auf Ansprache und Berührung, wenden ihren Kopf zu bekannten Geräuschquellen und beginnen durch Mimik, Gestik und Laute zu kommunizieren. Um die sechste Lebenswoche tritt auch das „soziale Lächeln“ oder Widerlächeln auf. Dabei reagieren Säuglinge auf Gesichter in ihrer unmittelbaren Umgebung mit einem Lächeln.
Die Beratung und Aufklärung der Eltern konzentriert sich auf gesundheitliche Themen, wie zum Beispiel Impfungen und prophylaktische Maßnahmen sowie mögliche Probleme und Unterstützungsangebote. Die Impfberatung ist in diesem Alter sehr wichtig, weil im ersten Lebensjahr noch eine Reihe von Impfungen ansteht, die für die Grundimmunisierung unabdingbar ist. Dazu können Sie auf der Seite des Robert-Koch-Instituts einen detaillierten Impfkalender einsehen.
6. und 7. Monat (U5)
Die U5-Untersuchung erfolgt regulär im sechsten oder siebten Lebensmonat und entspricht weitgehend dem Umfang der U4. Zusätzlich wird das Sehvermögen gründlich überprüft um Störungen wie verstecktes Schielen früh erkennen und behandeln zu können.
Ein regelrecht entwickelter Säugling sollte sich nach einem halben Jahr in Bauchlage auf die eigenen Hände abstützen und einen Gegenstand mit beiden Händen greifen und ihn von der einen Hand zur anderen wechseln können. Darüber hinaus beginnen Säuglinge in diesem Alter bewusster auf ihre Umwelt zu reagieren und vermehrt mit den primären Bezugspersonen zu kommunizieren. So lachen sie nun stimmhaft und vokalisieren mit einsilbigen Lauten oder rhythmischen Silbenketten wie beispielsweise ge-ge-ge.
10. bis 12. Lebensmonat (U6)
Die U6 zwischen dem zehnten und zwölften Lebensmonats ist die letzte Untersuchung im Säuglingsalter, da man nach der Vollendung des ersten Lebensjahres vom Kleinkind spricht. Generell entspricht ihr Umfang der vorangegangenen U5. Weiterhin ist die Beratung der Eltern ein zentraler Punkt der Untersuchung und wird mit Informationen zur Sprachentwicklung, Ernährung und der Mund- und Zahnhygiene ergänzt.
Hinsichtlich der körperlichen und geistigen Entwicklung kann man vom Säugling nun erwarten, dass er sich selbständig in den Stand hochzieht und einige Sekunden frei stehen kann. Auch freies Sitzen und die Drehung vom Rücken in die Bauchlage und zurück sollten unproblematisch sein. Das Kind kann nun auch kleine Gegenstände mit Daumen und Zeigefinger greifen und sie den Eltern nach Aufforderung geben.
Die motorischen Fähigkeiten erlauben bereits das Trinken aus einer Flasche und mit etwas Hilfe auch aus einem Becher. Mit zunehmendem Alter nehmen auch die kommunikativen Fähigkeiten und die Interaktion zu. Um den zwölften Lebensmonat werden Sprachlaute imitiert und Doppelsilben gebildet, auch Mama und Papa sagen ist möglich. Bekannte und unbekannte Personen werden unterschieden und der Anblick von Kindern löst in der Regel Freude aus. Auch die Entwicklung emotionaler Kompetenzen schreitet merklich voran. Die Kinder können ihre Gefühle meist selbstständig regulieren und leichte Enttäuschungen sowie kurze Trennungen von den primären Bezugspersonen tolerieren.
Mithilfe der regelmäßigen Kindervorsorgeuntersuchungen wird die Entwicklung des Kindes engmaschig verfolgt. Sie erlauben es Entwicklungsauffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und schnellstmöglich zu behandeln.Im Rahmen der genannten U-Untersuchungen ist das Wiegen und Messen der Körperlänge sowie des Kopfumfanges essenziell. Da insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern präzise Messungen entscheidend sind, bietet seca eigens entwickelte Babywaagen, Längenmesssysteme und Kopfbänder an, die allen Anforderungen bei der medizinischen oder privaten Anwendung gerecht werden.
Bild 1 © “Konstantin Yuganov” / Fotolia.com
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