Was das Geburtsgewicht beeinflusst
Auch wenn Abweichungen von der Norm rein zufällig sein können, liefern sie Hinweise auf mögliche Gesundheitsprobleme bei Mutter und Kind und geben Grund zur weiteren Abklärung.
Zunächst sind die Gene für das Geburtsgewicht ausschlaggebend. Sind beide Eltern groß, haben sie in der Regel auch größeren und schwereren Nachwuchs als kleinere Paare. Eine weitere Rolle spielt die ethnische Zugehörigkeit. Zählen indische Kinder mit einem durchschnittlichen Geburtsgewicht von 2975 g zu den Leichtesten weltweit, bringen in Norwegen geborene Kinder im Durchschnitt 3575 g auf die Waage. Auch das Geschlecht des Kindes entscheidet. So sind Jungen im Durchschnitt größer und schwerer als Mädchen. Unterschiede zeigen sich auch zwischen Einzelkindern und Mehrlingen. Bei Mehrlingsschwangerschaften nimmt das Gewicht meist mit steigender Zahl der Zwillinge ab.
Wird das Geburtsgewicht auch multifaktoriell beeinflusst, konnte vielfach gezeigt werden, dass es vor allem mütterliche Faktoren, wie Alter, Statur, Lebensgewohnheiten und der Schwangerschaftsverlauf sind, die das Geburtsgewicht bestimmen. So nimmt beispielsweise die Statur der Mutter größeren Einfluss als die des Vaters. Mütterliches Übergewicht und Adipositas vor und während der Schwangerschaft wirken sich nicht nur auf das Geburtsgewicht aus, sondern erhöhen auch das Risiko für Schwangerschafts -und Geburtskomplikationen. Einerseits gebären übergewichtige Frauen häufiger schwerere Kinder, andererseits steigt bei ihnen die Gefahr, für Frühgeburten und weitere Komplikationen, die wiederum mit einem niedrigeren Geburtsgewicht einhergehen.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist das Alter der Erstgebärenden. Bekommen Frauen in sehr jungem Alter beziehungsweise jenseits des 35. Lebensjahres ihr erstes Kind, weist ihr Nachwuchs tendenziell ein geringeres Geburtsgewicht auf. Weiteren Einfluss nimmt auch die Zahl der vorangegangenen Schwangerschaft. Demnach ist das erste Kind häufig leichter als seine nachfolgenden Geschwister.
Essenziell für die Entwicklung des Kindes ist auch der Schwangerschaftsverlauf. Dieser kann durch Mangelernährung, Anämie, Bluthochdruck und mütterliche Infektionen negativ beeinflusst werden und in einem niedrigen Gewicht bei der Geburt resultieren. Ein vorbestehender Diabetes mellitus beziehungsweise neu auftretender Schwangerschaftsdiabetes begünstigt hingegen das Auftreten einer fetalen Makrosomie, die durch ein Geburtsgewicht jenseits der 95. Perzentile gekennzeichnet ist.
Nicht zu vernachlässigen sind auch Lebensstilfaktoren vor und während der Schwangerschaft. So stellen Rauchen, Alkohol-, Drogen- und hoher Kaffeekonsum der Mutter einen wichtigen Risikofaktor für Wachstumsbeeinträchtigungen des Kindes dar.
Letztlich ist das Geburtsgewicht Folge eines komplexen Zusammenspiels vieler genetischer, sozioökonomischer und gesundheitlicher Faktoren. Daher stellt es auch einen wichtigen Prognosefaktor und Parameter für die Gesundheit des Kindes dar. Seine Entwicklung sollte im Verlauf durch Gewichtskontrollen überwacht werden. Dazu steht eine Vielzahl speziell auf Neugeborene und Kleinkinder zugeschnittene Waagen und Messsysteme zur Verfügung.
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