Wenn weniger nicht mehr ist...

- Ein eingefallenes Gesicht, weiter werdende Kleidung, trockene Haut und spröde Haare werden oft als vermeintliche Alterserscheinungen akzeptiert. Jedoch handelt es sich dabei um deutliche Anzeichen einer Mangelernährung beziehungsweise Malnutrition. Sie entsteht, wenn der Energie- und Nährstoffbedarf des Körpers über längere Zeit nicht ausreichend gedeckt wird. In entwickelten Ländern sind von ihr vor allem ältere Menschen bedroht.

Die Ursachen für Mangel- und Fehlernährung sind vielfältig. Im Alter sinken Essantrieb und Appetit. Der Zahnstatus und eine verminderte Speichelproduktion erschweren häufig die Nahrungsaufnahme. Zudem häufen sich Völlegefühl und Verdauungsprobleme. Auch die Nährstoffresorption wird zunehmend beeinträchtigt. Abnehmende körperliche Leistungsfähigkeit und Mobilität erschweren zusätzlich die Nahrungsbeschaffung und Zubereitung. Weiteren negativen Einfluss auf den Ernährungsstatus nehmen Erkrankungen und psychosoziale Faktoren. Infolge einer Kombination dieser Risikofaktoren entwickelt sich eine Malnutrition im Alter häufig schleichend.

Dabei sind ihre Folgen fatal. Sie führt zu einer Abnahme der Lebensqualität und Autonomie, ungünstigen Krankheitsverläufen und einer gesteigerten Mortalität. Aus diesem Grund sollte der Ernährungsstatus bei Senioren engmaschig kontrolliert werden. Im häuslichen Umfeld gehört dazu der regelmäßige Gang auf die Waage . Jedoch obliegt auch den behandelnden Ärzten eine besondere Verantwortung. Bei jedem Besuch sollten sie den Ernährungsstatus des Patienten evaluieren, um negative Tendenzen rechtzeitig zu erkennen. Hohe Arbeitsbelastung und allgegenwärtiger Personalmangel stehen diesen Routineuntersuchungen jedoch häufig im Wege. Abhilfe schaffen automatisierte und vernetzte Systeme wie der seca 287 dp. Er leitet die Patienten selbstständig durch den Messvorgang, erfasst automatisch die Körpergröße und das Gewicht und sendet die Messdaten an einen Computer, wo sie nahtlos in eine digitale Patientenakte eingefügt werden können.

Das Körpergewicht und der Body Mass Index (BMI) sind bei vielen Patienten jedoch nur bedingt aussagekräftig. 

Im Alter nimmt die Muskelmasse kontinuierlich ab. Kommt es hingegen zu einem übermäßigen Verlust, spricht man von einer Sarkopenie. Auslösende Faktoren sind insbesondere pathologische Prozesse, körperliche Inaktivität und Malnutrition. Der überproportionale Muskelverlust wirkt sich negativ auf die Selbstständigkeit und Lebensqualität aus und verschlechtert zudem die Gesamtprognose. Er kann jedoch durch Übergewicht und Adipositas maskiert werden. Trotz einer relevanten Reduktion der Muskelmasse bleibt das Gewicht aufgrund des hohen Fettanteils erhöht oder normwertig. Alleiniges Wiegen oder die Bestimmung des BMI können diese sogenannte sarkopenische Adipositas nicht aufdecken. Eine Möglichkeit die Veränderungen der Körperzusammensetzung zu erfassen, stellt die Bioimpedanzanalyse (BIA) mittels seca mBCA dar. Er ist in der Lage den Anteil der Muskel- und Fettmasse sowie des Gesamtkörperwassers innerhalb weniger Sekunden nicht invasiv und präzise zu messen und ermöglicht eine genaue Einschätzung des aktuellen Ernährungszustandes. Bereits kleinste Veränderungen der Körperzusammensetzung können erkannt und frühzeitig behandelt werden.  

Aufgrund der großen gesundheitlichen Relevanz der Malnutrition kommen der Prävention, regelmäßigen Kontrollen und frühzeitigen Behandlung eine zentrale Rolle zu. Während der Energiebedarf im Alter sinkt, bleibt der Nährstoffbedarf gleich oder steigt sogar. Senioren sollten daher auf eine kalorienreduzierte aber nährstoffreiche Ernährung achten. Moderates Übergewicht wirkt sich indes protektiv aus, sodass ab dem 65. Lebensjahr ein BMI von 24 bis 29 kg/m² empfohlen wird. Bei beginnender oder bereits manifester Malnutrition sollte entschieden gehandelt und der Ernährungszustand schnellstmöglich korrigiert werden. Regelmäßige Kontrollen des Gewichts und der Körperzusammensetzung erlauben ein präzises Management des Ernährungszustandes und können so die Lebensqualität und Gesundheit des Patienten langfristig sichern.

Image 1  © “Robert Kneschke” / Fotolia.com 

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