Wie messe ich die Körpergröße bei bettlägerigen oder immobilen Patienten?

Insbesondere bei ausgeprägten Haltungsschäden durch Wirbelsäulendeformitäten, Kontrakturen und einem erhöhten Sturzrisiko benötigt man eine Alternative für die klassischen Messverfahren.

Trotz der erschwerten Bedingungen sollte die Ermittlung der Körpergröße bei dieser Patientengruppe nicht vernachlässigt werden. Sie ist nicht nur eine statistische Kennziffer, sondern ein wichtiger Diagnose- und Verlaufsparameter.

Falls die direkte Bestimmung der Körpergröße nicht möglich ist, kann sie anhand der Kniehöhe hochgerechnet werden. Dabei wird der Abstand zwischen der Fußsohle und dem Knie bei 90° Flexion im Knie- und Sprunggelenk ermittelt. Das Maßband oder der Messschieber sollten parallel zum Schienbein ausgerichtet sein und über dem lateralen Knöchel verlaufen. Anschließend wird die Strecke zwischen Ferse und der Vorderseite des Oberschenkels ca. 3cm oberhalb der Kniescheibe ermittelt.

Die Messung wird im Sitzen oder Liegen durchgeführt und eignet sich somit für eine Vielzahl von Patienten. Anhand der Formel* von Chumlea et al. kann die Gesamtkörpergröße wie folgt berechnet werden:  

Männer: Größe (cm) = [1,94 × Kniehöhe (cm)] – [0,14 × Alter (J)] + 78,31

Frauen: Größe (cm) = [1,85 × Kniehöhe (cm)] – [0,21 × Alter (J)] + 82,21

(Standardfehler: 3,74 cm Männer, 3,98 cm Frauen)

* bevölkerungsspezifische Formel für kaukasische Männer und Frauen