Winterzeit ... Infarktzeit?
Vorangegangene Studien konnten bereits einige Mechanismen aufdecken, die zu dem gesteigerten Herzinfarktrisiko im Herbst und Winter beitragen. Durch Kälteeinwirkung kommt es zu einer raschen Konstriktion peripherer Gefäße, wodurch die Belastung auf das Herz steigt. Darüber hinaus senkt das Einatmen kalter Luft in Verbindung mit körperlicher Arbeit den koronaren Blutfluss und kann so die Sauerstoffversorgung des Herzens beeinträchtigen. Besondere ältere Menschen scheinen dabei mit einer stärkeren Abnahme der Herzdurchblutung zu reagieren. Kälte kann zudem durch eine reflektorische Sympathikusaktivierung das Auftreten von Herzrhythmusstörungen begünstigen. Auch hohe körperliche Belastungen können einen Herzinfarkt auslösen.
Die kanadische Studie zeigte beispielsweise, dass die Herzfrequenz während des Schneeschippens auf bis zu 75 % der maximalen Herzfrequenz anstieg und somit eine starke Belastung für den Körper darstellte. Zu den potenziellen Auslösern eines Herzinfarktes kann auch eine Grippeinfektion zählen. Der genaue Pathomechanismus ist zwar noch unbekannt, jedoch stehen temporäre Veränderungen der Blutgerinnung im Verdacht das Infarktrisiko zu steigern. Beobachtungen der University of New South Wales in Australien zwischen 2008 und 2010 zufolge, konnte bei jedem achten Herzinfarktpatienten eine Infektion mit dem Grippevirus nachgewiesen werden. Somit waren sie doppelt so häufig betroffen wie Probanden aus der Kontrollgruppe. Gleichzeitig zeigte die Studie einen protektiven Effekt der Grippeschutzimpfung auf das Infarktrisiko und bezifferte die Risikoreduktion auf circa 45 %.
Aufgrund des gesteigerten Risikos für kardiovaskuläre Vorfälle im Herbst und Winter sollten vor allem Risikopatienten und Menschen mit einer vorbestehenden Herzerkrankung Vorsichtsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehört vor allem die Meidung intensiver physischer Aktivität im Freien. Älteren Menschen wird zudem zu einer Grippeschutzimpfung geraten. Sie schützt nicht nur vor schweren Komplikationen einer Grippeinfektion, sondern scheint auch das Herzinfarktrisiko positiv zu beeinflussen.
Bild 1 © “sasinparaksa” / Fotolia.com
Pressekontakt
Kontakt.
seca Pressedienst.
Sie sind von der Presse und möchten Informationen über unser Unternehmen oder unsere Produkte anfordern? Über das E-Mail-Formular können Sie direkten Kontakt zu unserer Pressestelle aufnehmen.
Die mit einem Stern (*) gekennzeichneten Felder sind Pflichtfelder. Alle anderen Angaben sind freiwillig.