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Das chronologische Alter einer Person lässt sich in der Regel zweifelsfrei anhand des Geburtstermins ermitteln. Das biologische Altern hingegen ist nur schwer quantifizierbar. Es gibt eine Vielzahl von Theorien über den Alterungsprozess, die ursächlichen Mechanismen bleiben jedoch weitgehend unbekannt. Man geht davon aus, dass es sich um einen multifaktoriellen Prozess handelt, der durch innere und äußere Faktoren, wie die genetische Ausstattung, den Lebensstil und Umweltfaktoren beeinflusst wird. In seinem Verlauf kommt es zu komplexen körperlichen Veränderungen, die durch Umbau sowie zunehmende Funktionseinschränkung- und verlust charakterisiert sind.
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Erhöhte Blutfett- und Cholesterinwerte gehören zu den Hauptrisikofaktoren für die Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen. Neben Blutdrucksenkern gehören daher Statine zu den weltweit am häufigsten verschriebenen Medikamenten. Statine hemmen die körpereigene Cholesterinsynthese und können so zu einer Senkung des Blutcholesterinspiegels beitragen. Mittlerweile wird ihre breite Anwendung jedoch kontrovers diskutiert und potenzielle Alternativen erforscht. Im Fokus des wissenschaftlichen Interesses steht zurzeit das Protein Proproteinkonvertase Subtilisin/Kexin Typ 9 (PCSK9), das wesentlich an der Regulation des Cholesterinstoffwechsels beteiligt ist. Die PCSK9 bindet an den LDL-Rezeptor auf…
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Übergewicht und Adipositas sind wesentliche Risikofaktoren für die Entstehung von Stoffwechsel- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ursprünglich als reiner, passiver Energiespeicher betrachtet, gilt das Fettgewebe mittlerweile als das größte endokrine Organ des Körpers. Der Einfluss auf den Stoffwechsel und das Erkrankungsrisiko richtet sich jedoch nicht nur an der Quantität, sondern auch Qualität der Fettdepots. Im Gegensatz zum Unterhautfettgewebe gilt das im Körperinneren liegende viszerale beziehungsweise abdominale Fett als unabhängiger Risikofaktor für Schlaganfälle, Herzinfarkte und Diabetes mellitus Typ 2. Die Ursache dafür liegt in den spezifischen Eigenschaften der viszeralen…
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Die ketogene Diät gehört aktuell zu den populärsten Ernährungstrends. Viele Menschen erhoffen sich von ihr eine schnelle Gewichtsreduktion, Fettabbau ohne Muskelverlust, Leistungssteigerung und sogar eine gesundheitsfördernde und krebshemmende Wirkung. Was verbirgt sich jedoch hinter dieser Diätform? Sie basiert auf einer Umverteilung der zugeführten Nahrungsbestandteile. Während Ernährungsgesellschaften überwiegend Kohlenhydrate, Protein und nur einen geringen Fettanteil in der täglichen Diät empfehlen, verfolgt die ketogene Diät einen komplett entgegengesetzten Ansatz. Demnach sollen Fette den überwiegenden Anteil der täglich zugeführten Kalorienmenge ausmachen. Der Proteinanteil wird…
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Die Darstellung des menschlichen Körpers ist heutzutage zunehmend durch Extreme geprägt. In besonderem Maße bedienen sich die Medien sehr dünner beziehungsweise dicker Körper. Eine Kumulation erfährt diese Entwicklung im Internet und vor allem den stark visuell geprägten sozialen Netzwerken. Dort breiten sich zum Teil gegensätzliche Körperideale rasant aus und erreichen eine große Zahl von Nutzern, darunter besonders Jugendliche und junge Erwachsene. Ein Beispiel hierfür stellt der Trend zum „Thigh Gap“ dar, bei dem durch verschiedene Maßnahmen eine sichtbare Lücke zwischen den Oberschenkeln angestrebt wird, während sich die Knie berühren. Als Gegenbewegung dazu etablierte sich die „Mermaid…
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Das englische Wort „binge“ (engl. binge = Gelage) findet im heutigen Sprachgebrauch breite Anwendung um übermäßige und exzessive Verhaltensweisen zu betonen. Während Begriffe wie beispielsweise Binge-Watching häufig ironisch konnotiert sind, handelt es sich beim Binge-Eating um eine manifeste Essstörung. In der aktuellen fünften Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-5) zur Klassifikation psychischer Erkrankungen wurde die Binge-Eating-Störung (BES) erstmals als eigene Diagnose aufgeführt.
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Die arterielle Hypertonie gehört zu den häufigsten internistischen Erkrankungen. Der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge sind weltweit zwischen 35 % und 40 % der Gesamtbevölkerung betroffen. Die Ursachen für die Entstehung eines Bluthochdrucks können vielfältig sein. Insgesamt überwiegt jedoch die idiopathische Form, bei der keine kausale Ursache bekannt ist. Zu den Hauptrisikofaktoren gehört neben einem ungesunden Lebensstil vor allem steigendes Alter.