Anti-Aging, Longevity, Better Aging – unter diesen Begriffen verbergen sich verschiedene Behandlungsansätze, die das Ziel haben, die Gesundheit von Menschen möglichst lange und pro-aktiv zu bewahren. Im Unterschied zur klassischen Behandlung wird dabei ein präventives Konzept verfolgt. Die Behandlung beginnt also, bevor Typ-2 Diabetes, Gebrechlichkeit oder gar ein Herzinfarkt das Leben oder die Lebensqualität gefährden. Als wichtiger Faktor für die Gesundheit gilt dabei eine ausgewogene Körperzusammensetzung mit einem möglichst günstigen Fett-Muskel-Verhältnis. Mit der Bioimpedanzanalyse (BIA) lässt sich dieses einfach, schnell und kosteneffizient sichtbar machen. Wir haben mit verschiedenen Expertinnen gesprochen, die einen präventivmedizinischen Behandlungsschwerpunkt verfolgen, und erfahren, wieso die Bioimpedanzanalyse für sie ein unverzichtbares Tool ist.
v. l. n. r.: Dr. Britta Manchots – Fachärztin für Allgemeinmedizin & M.Sc. Preventive Medicine, Klinische Praxen Dr. Lange MVZ GmbH; Dr. Joanna Zuppinger – Fachärztin Allgemeine Innere Medizin FMH, Praxis Bischofstein; Karin Schaper – Ernährungstherapeutin und Gründerin, Ernährungszentrum Schaper; Dr. Verena Meier – Fachärztin Allgemeine Innere Medizin FMH, Praxis Bischofstein
Dr. med. Verena Meier und Dr. med. Joanna Zuppinger – Praxis Bischofstein (Schweiz)
"Zugespitzt gesagt, fängt Age-Management schon mit der Geburt an", sagt Verena Meier. Faher wundert es auch nicht, dass sie und ihre Kollegin Dr. med Joanna Zuppinger auch Kinder und Jugendliche in ihrer Praxis behandeln. Das Gros ihrer Patientinnen und Patienten sind jedoch Menschen zwischen dem 50. und 70. Lebensjahr. Obwohl man diesen, dank der Arbeit der beiden Medizinerinnen, ihr biologisches Alter nicht immer ansieht.
Viele Patientinnen und Patienten kommen in die Praxis, weil sie das Alter immer deutlicher spüren und Angst vor dem Verlust der Selbstständigkeit und einem Leben im Altersheim haben. "Einer der Hauptgründe, dass ältere Menschen in ihrem Alltag auf Hilfe angewiesen sind, ist ein Verlust von Muskelmasse", berichtet Joanna Zuppinger. Die einfache MEssung der Skelettmuskelmasse mittels BIA ist damit unerlässlich für die Einschätzung des Frailty-Risikos, also dem Risiko, im Alter einfach Alltagstätigkeiten nicht mehr selbst ausführen zu können (Altersgebrechlichkeit).
Muskelmasse-Verlust: Ein großes Risiko im Alter
Mit Ausnahme von Schwangeren und Menschen mit Herzschrittmachern wird in der Praxis Bischofstein jeder Patient mit der BIA vermessen, sowohl beim Erstgespräch wie bei Folgegesprächen. Die Messung stößt bei den Patienten auf so großes Interesse, dass einige am liebsten schon nach zwei Monaten wiederkommen wollen, um ihre Fortschritte zu sehen. Dabei empfhelen Joanna Zuppinger und Verena Meier im Normalfall jährliche Folgemessungen.
"Es ist ein Basisinstrument für uns", sagt Joanna Zuppinger. "Neben der Blutprobe ist es der einfachste und direkteste Weg, um etwas über den Gesundheitszustand des Patienten zu erfahren." Die Parameter der Bioimpedanzanalyse bringen die Medizinerinnen ihren Patienten gegenüber wie folgt auf den Punkt:
Skelettmuskelmasse = Chance auf langfristige Gesundheit und Selbstständigkeit
Viszerales Fett = Risiko für chronische Stoffwechsel- und Hormonstörungen und daraus hervorgehende Erkrankungen
Phasenwinkel = tagesaktueller Batteriestand des Körpers
"Wir fangen oft dort an,. wo niedergelassene Ärzte nicht mehr weiterkommen", sagt Verena Meier. In vielen Fällen spiegeln sich die Symptome der Patienten in den Ergebnissen der Körperzusammensetzung wider: Untergewicht, Übergewicht, eine viel zu geringe Muskelmasse, ein niedriger Phasenwinkel oder erhöhtes viszerales Fett. "Aus der Körperzusammensetzung lassen sich Rückschlüsse auf verschiedene Bereiche der Gesundheit ziehen. Oft finden diese Hinweise in der Medizin noch eine zu geringe Beachtung."
Karin Schaper – Ernährungszentrum Schaper
Patienten von Karin Schaper sind typischerweise Frauen zwischen 45 und 59 Jahren. „Sie wollen Gewicht verlieren, jünger aussehen, sich besser fühlen und gesünder sein“, fasst Karin Schaper zusammen. Mit diesem Wunsch finden rund dreiviertel der Patienten von selbst zur Karin Schaper, ein anderer Teil wird von umliegenden Ärzten per Rezept oder Notwendigkeitsbescheinigung überwiesen.
Ihr Beratungskonzept umfasst fünf oder mehr Beratungstermine. Ein kostenfreies 15-minütiges Vorgespräch dient zum einen zur Aufklärung über die Bezuschussung der Krankenkasse und etwaigen Eigenleistungen, zum anderen, welche Therapiemaßnahme empfohlen wird. „98 % sagen dann Ja zur Behandlung. Unsere Angebote beinhalten unter anderem einen individuellen Ernährungsplan, angepasst auf Lifestyle und Lebenssituation, ein effektives Coaching, Bewegungsempfehlungen und ein modernes Küchenmanagement in unserer Praxisküche. Wir arbeiten im Premium-Preis-Segment und haben am Ende die Kunden, die wir wollen und vor allem die Ergebnisse, die wir wollen.“
Zur diagnostischen Unterstützung nutzt das Team von Karin Schaper Blutuntersuchungen sowie die Messung der Körperzusammensetzung bei jedem Folgetermin. Um den therapeutischen Erfolg kontrollieren zu können, setzt Karin Schaper zudem auf Fotodokumentationen: „Man sieht den Erfolg der Therapie in den Gesichtern der Menschen – Tränensäcke und Augenringe verschwinden, aufgequollene Personen wirken viel jünger und gesünder.“
Das Gewicht ist nachrangig
Während die Fotodokumentation das äußere Erscheinungsbild beurteilt, schaut Karin Schaper mit der BIA direkt in den Körper und erhält wichtige Daten zur Skelettmuskelmasse, viszeralem Fett, extrazellulärem Wasser und dem Phasenwinkel. Das Gewicht selbst ist für sie nachrangig. „Die Wirkung unserer Ernährungsmethode geht bis auf Zellebene, das sehen wir auch in der BIA. Schnell Gewicht runterzureißen ist nicht unser Ziel.“
Für Karin Schaper ist die BIA zu einer unverzichtbaren Unterstützung geworden. „Ein Blick auf die Parameter reicht und ich sehe, was los ist“, erklärt sie. „Ohne BIA wäre es ein Blindflug. Ich muss das Muskelverhältnis und den Phasenwinkel im Blick haben, die Behandlungsverläufe sehen, nur so kann ich richtige Entscheidungen treffen.“
Die BIA ist ein wichtiges und vergleichsweise günstiges Investment
Karin Schaper würde jedem, der sich in der Ernährungstherapie selbstständig macht, die Anschaffung einer BIA empfehlen: „Ich find es schade, wenn in der Ernährungstherapie an so einem Diagnosetool gespart wird. Es zieht Kunden an, es ist auch Branding, ein Invest in die Beratungsqualität und Kundenbindung.“ Eine Praxis eröffnen und dann nicht in sie investieren wollen, ist für sie aus unternehmerischer Sicht nicht nachvollziehbar: „Wer beispielsweise einen Friseursalon eröffnet, muss auch erst einmal in die Ausstattung investieren, und bei der BIA sprechen wir von einem vergleichsweise günstigen Tool.“
Eine direkte Amortisierung ihrer Investition spielt für Karin Schaper keine Rolle. „Die Investition geht ins Gesamtkonzept ein. Im Grunde amortisiert sich die BIA damit jeden Tag.“ Es ist nicht ihr Ziel, mit einzelnen Messungen Geld zu verdienen, sondern mit dem gesamten Konzept. „Die Bioimpedanzanalyse liefert die Datenbasis für eine perfekte Beratung, das sehen meine Patienten. Wenn ich da nur mit Block und Stift sitze, dann ist das einfach zu wenig.“ Für sie steht daher fest, dass BIA in der Ernährungsberatung und im Age-Management nichts Besonderes, sondern der ein Standard sein sollte.
Dr. med Britta Manchot – Klinische Praxen Dr. Lange & Kollegium
Dr. Britta Manchot ist niedergelassene Fachärztin für Allgemeinmedizin mit der Zusatzbezeichnung Ernährungs- und Präventionsmedizin an drei Standorten in Hamburg. Sie betreut Patienten mit Übergewicht und ernährungsbedingter Erschöpfung, außerdem Frauen und Männer, die in der Meno-, Andro-, Somato- oder Adrenopause hormonellen Schwankungen ausgesetzt sind. In Ihren Age-Management-Checkups richtet sich ihr Augenmerk auf die Vermeidung von Alterserkrankungen, den nicht übertragbaren Krankheiten, sogenannte NCDs (non communicable diseases).
„Für mich ist die BIA ein Handwerkzeug“, sagt sie und erklärt, dass es für sie wichtig ist, den Ernährungszustand zu messen und Patienten Fakten zeigen zu können. Als Beispiel nennt sie einen jungen Patienten, der sich vegetarisch ernährt und dessen Skelettmuskelmasse im roten Bereich liegt, ein Zeichen für Muskelschwund, Sarkopenie. Ein Blick auf die Daten reichte aus, um ihm klarzumachen, dass er seine vegetarische Ernährungsweise proteinreicher gestalten muss und mit einem Muskelaufbau beginnen sollte. „Belastbare Daten zeigen zu können, ist wirkungsvoller, als nur Vermutungen zu formulieren.“
Wann ist die Körperzusammensetzung in einem günstigen Bereich?
Dr. Britta Manchot konzentriert sich bei der Analyse der Körperzusammensetzung in erster Linie auf das viszerale Fett und den „Muskeltacho“, also die Darstellung der Gesamtmuskelmasse, die mit validierten Referenzbereichen hinterlegt sind. Ebenfalls wertvoll sind für sie der Phasenwinkel, der eine Aussage zur Zellgesundheit zulässt, und das Body-Composition-Chart (BCC), das die Fett- und Muskelmasse in Relation zueinander setzt und dem Patienten zeigt, wann die „Schallmauer“ zu einer für die Gesundheit günstigen Körperzusammensetzung durchbrochen ist.
Eingebunden ist die BIA in unterschiedlichen Check-up-Varianten und drei festen Behandlungskomplexen, mit den Schwerpunkten Übergewicht, Erschöpfung und Bauchschmerzen. Außerdem nutzt Dr. Britta Manchot die mobile Messung direkt in Alten- und Pflegeheimen, um eine mögliche Sarkopenie aufzudecken und rechtzeitig zu behandeln. Je nach Fragestellung werden Laboruntersuchung, kardiologische Untersuchungen, Messungen der Herzratenvariabilität, Stoffwechseluntersuchungen, Ultraschalls der Organe und weitere diagnostische Mittel hinzugezogen.
Das Ziel ist es, Krankheiten zu verhindern
„Die unterschiedlichen Check-ups und Behandlungskomplexe überlassen nichts dem Zufall“, sagt Dr. Britta Manchot. Wenn man den Menschen und seine Gesundheit auf diese Weise ganzheitlich erfasst und dann aufs „richtige Gleis setzt“, stehen die Chancen gut, Erkrankungen zu verhindern und eine hohe Lebensqualität bis ins hohe Alter zu sichern.
In ihrer Praxis behandelt sie privatversicherte und gesetzlich versicherte Patienten. Gesetzlich Versicherte müssen die BIA selbst zahlen, während private Krankenkassen die Leistung fast immer übernehmen. Dafür verwendet Dr. Britta Manchot Abrechnungsziffern aus der GOÄ: „Viele Patienten sind privatversichert. Da private Krankenkassen oft einen präventiven Behandlungsansatz haben, ist die Kostenübernahme selten ein Problem.“
Als Einzelbuchung müssen gesetzlich Versicherte die BIA selbst bezahlen. Dr. Britta Manchot wendet die BIA jedoch nur selten und bei direkter Nachfrage nur einzeln an. Als Teil eines von der gesetzlichen Krankenkasse anerkannten Behandlungskomplexes, wird die BIA – als Basis für die Beratung – ebenfalls von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Grundlage hierfür ist der Präventionsparagraf §43, der es den Krankenkassen erlaubt, sich an den Behandlungskosten zu beteiligen.
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