Intermittierendes Fasten – Humbug oder Wunderdiät
Aus evolutionärer Sicht erscheinen längere Fastenzeiten sinnvoll. Trotz rapiden kulturellen und technischen Fortschritts hat sich die Physiologie des Menschen in den vergangenen Jahrtausenden nur unwesentlich verändert. Weiterhin ist der menschliche Körper darauf ausgelegt auch längere Hungerperioden überstehen zu können. Aus diesem Grund nutzt er Zeiten mit reichem Nahrungsangebot zur Bildung von Energiereserven. In dem Gegensatz zwischen moderner Lebensweise und archaischer Physiologie sehen viele Forscher eine der Ursachen für die Entstehung der sogenannten „Zivilisationskrankheiten“, wie Adipositas, Diabetes mellitus Typ 2 und kardiovaskulären Erkrankungen. Zunehmend rückt das Fasten in den Fokus der Wissenschaft. Bisherige Erkenntnisse deuten auf positive Effekte der Nahrungskarenz auf die Gesundheit und Lebensdauer hin.
Die Übertragbarkeit vieler Ergebnisse auf den Menschen wird jedoch bezweifelt, da sie auf Tierexperimenten beruhen. Einige Studien konnten jedoch auch beim Menschen positive Effekte auf den Stoffwechsel zeigen. Die zugrunde liegenden Mechanismen und die Langzeiteffekte sowie Auswirkung auf die Entstehung und Verläufe von Krankheiten bleiben jedoch weiterhin Bestandteil der Forschung. Intermittierendes Fasten kann ein sinnvolles Element einer gesünderen Lebensführung sein. In Hinblick auf eine Gewichtsreduktion sind nur moderate Effekte zu erwarten, die auch erst über einen längeren Zeitraum eintreten. Dazu muss jedoch auch exzessives Essverhalten in Zeiten der Nahrungsaufnahme vermieden werden. Grundsätzlich gilt wie für alle Diätformen, dass die aufgenommene Kalorienmenge den Bedarf unterschreiten muss, um Gewicht zu verlieren. Ausgewogene Ernährung sowie regelmäßiger Sport sind weitere Grundpfeiler eines gesunden Lebensstils. Die Fastenphasen können jedoch dazu beitragen kleine Sünden auszugleichen und langfristig die erwünschten Ziele auf der Waage zu erreichen und zu halten.
Bild 1 © “underdogstudios” / Fotolia.com
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