Ist der BMI das Maß aller Dinge?

- Der Body-Mass-Index (BMI) ist einer der gängigsten Parameter zur Beurteilung des Ernährungszustandes. Die Formel wurde Mitte des 19. Jahrhunderts durch den belgischen Mathematiker und Statistiker Adolphe Quetelet entwickelt, um den Durchschnittsmenschen mit mathematischen Mitteln zu beschreiben. Der Quetelet-Index, beziehungsweise der Quotient aus dem Körpergewicht in Kilogramm und dem Quadrat der Körpergröße, erfreute sich jedoch keiner großen Beliebtheit und geriet weitgehend in Vergessenheit.

Erst nach einer Publikation im Jahr 1972 entdeckte die Wissenschaft die Formel erneut für sich. Damals erhielt sie auch den bis heute verwendeten Namen – „Body Mass Index“. Aufgrund der einfachen Anwendung und kostengünstigen Bestimmung wurde er als wichtiger Indikator des Ernährungszustandes gefeiert. 

BMI = m/l² 
(m = Körpermasse in Kilogramm; l = Körperlänge in Meter)


Wie aussagekräftig ist der BMI tatsächlich?

Dank seiner einfachen Handhabung wird der BMI gerne im klinischen Alltag und der medizinischen Forschung verwendet. So konnte gezeigt werden, dass BMI-Werte außerhalb des Normalbereiches (18,5 – 24,9) mit einer Vielzahl von Erkrankungen korrelieren.

Einerseits lässt sich darüber streiten, ob die Grenzwerte des BMI, die 1996 recht willkürlich von der WHO festgelegt wurden, überhaupt eine signifikante Aussagekraft über den individuellen Gesundheitszustand haben. Denn die Werte richten sich kaum nach flexiblen Einflüssen wie Alter, Geschlecht oder Trainingszustand. Der BMI ist daher beispielsweise nicht ohne die Berücksichtigung der jeweiligen Entwicklungsperzentilen auf Kinder und Jugendliche anzuwenden, die sonst häufig als untergewichtig eingestuft würden. Auch ergaben neuere Studien, dass leichtes Übergewicht bei älteren Menschen protektiv wirkt und das Leben verlängern kann. 
Generell sagt der BMI nichts über die tatsächliche Körperzusammensetzung aus. Zwar spricht ein höherer BMI tendenziell für mehr Körperfett, jedoch können auch junge und gerade sehr sportliche Menschen durch ihren hohen Anteil an Muskelmasse höhere BMI-Werte aufweisen. Bei Patienten mit Ascites (Bauchwasser) durch Krebs- und Lebererkrankungen kann der BMI hingegen lebensgefährliche Mangelernährungszustände verschleiern, indem das Gewicht des Flüssigkeitsüberschusses mit in die Rechnung einfließt.

Gibt es Alternativen zum BMI?

Will man den Ernährungszustand valide beschreiben, sollten weitere Parameter wie der Bauchumfang oder die sogenannte Waist-to-Hip-Ratio, das Verhältnis zwischen Taillen- und Hüftumfang, in die Beurteilung einfließen. Diese beiden Parameter erlauben zum Beispiel Aussagen über das Risiko für Diabetes oder kardiovaskuläre Erkrankungen. 

Für die individuelle Beurteilung des Gesundheits- und Ernährungszustands ist jedoch nicht das Gewicht und der BMI, sondern die Körperzusammensetzung entscheidend. Diese lässt sich mit Hilfe der bioelektrischen Impedanzanalyse messen. Der seca mBCA ist medizinisch validiert und liefert exakte und verlässliche Messergebnisse. In nur wenigen Sekunden misst er das Gewicht und bestimmt die Körperzusammensetzung. Dazu nutzt er die unterschiedlichen elektrischen Eigenschaften der Gewebe und kann so zwischen Körperwasser, Fett- und Muskelgewebe unterscheiden und ihren Anteil genau messen. Ferner ermittelt er nicht nur das Gesamtkörperfett, sondern kann auch den Anteil des weitaus gefährlicheren viszeralen Fettgewebes bestimmen. Ein weiterer wichtiger Parameter, der vom seca mBCA ausgegeben wird, ist der sogenannte Phasenwinkel, der ein Indikator für die Stoffwechsellage und den Ernährungszustand des Körpers ist. 

Die Gesamtheit der seca mBCA Daten liefert einen umfassenden Überblick und ermöglicht eine genaue Einschätzung des aktuellen Gesundheitszustandes. 

Perspektivisch wird die Rolle des BMI mit großer Wahrscheinlichkeit abnehmen. Aufgrund der leichten Handhabung und der präzisen Ergebnisse stellt die Analyse mittels seca mBCA eine echte Alternative zum BMI dar. 

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