Korrekte Dialyseeinstellung mit dem seca mBCA

- Millionen von Menschen leiden an chronischen Nierenleiden. Bei einem dauerhaften Versagen der Nierenfunktion spricht man von einer terminalen Niereninsuffizienz. Falls in diesem Stadium kein Spenderorgan zur Verfügung steht oder Kontraindikationen für eine Transplantation bestehen, ist die Dialyse die einzig verbleibende Therapie. Zurzeit sind weltweit circa 2,5 Millionen Menschen auf eine regelmäßige Dialyse angewiesen. Sie ist nicht nur eine kurzfristige Lösung, sondern kann die Nierenfunktion über einen langen Zeitraum ersetzen. In der Regel wird eine sogenannte Hämodialyse durchgeführt, bei der das Blut entnommen wird, durch einen Dialysator läuft und gereinigt in den Körper zurückfließt. Mittels Dialyse werden der Hydratationszustand und Elektrolythaushalt reguliert sowie harnpflichtige Stoffwechselprodukte und Giftstoffe eliminiert.

Physiologischerweise übernimmt die Niere eine Vielzahl verschiedener Aufgaben. So reguliert sie beispielsweise den Elektrolyt- und Wasserhaushalt und ist an der Hormonproduktion beteiligt. Besonders die Konzentration der Elektrolyte muss in einem engen Bereich reguliert werden, weil bereits kleinste Verschiebungen zu schwerwiegenden Folgen, wie Herzrhythmusstörungen führen können.

Um die Lebensqualität zu erhalten und die Langzeitprognose der Patienten zu verbessern, muss die Dialyseeinstellung regelmäßig überwacht werden. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei, neben den Konzentrationen der harnpflichtigen Substanzen und der Blutelektrolyte, vor allem auf dem Hydratationszustand. Häufig wird das Gewicht als Gradmaß für den Hydratationszustand eingesetzt. Jedoch ist seine alleinige Messung sehr ungenau. Das Gewicht kann keine zweifelsfreie Auskunft über den Wasserhaushalt des Körpers geben, weil es auch durch Veränderungen der Fett- oder Muskelmasse beeinflusst wird. Ebenfalls gestaltet es sich schwierig anhand des Gewichts geringe Flüssigkeitsverschiebungen präzise zu messen, die bereits auf eine unzureichende Dialyseeinstellung hinweisen können. Eine deutlich präzisere Methode stellt die Analyse der Körperzusammensetzung mit dem seca mBCA dar. Mittels Bioimpedanzanalyse wird der Anteil der Muskel- und Fettmasse sowie das Gesamtkörperwasser genau gemessen. Zusätzlich ermöglicht der seca mBCA Flüssigkeitsverschiebungen im Körper zu detektieren und die Dialyse zu optimieren. 

Zur Veranschaulichung des Einsatzes des seca mBCA bei Dialysepatienten dient folgendes klinische Fallbeispiel:

Eine 62-jährige Patientin mit chronischer Niereninsuffizienz unterzieht sich seit acht Jahren einer regelmäßigen Dialysebehandlung. Bei der Patientin liegt das Gewicht vor der Dialyse bei 87,55 kg und reduziert sich nach der Behandlung auf 86,2 kg. Durch die Dialyse wurden ihr somit 1,3 l überschüssiges Wasser entzogen. Jedoch erlaubt das Gewicht keine exakten Aussagen über den tatsächlichen Hydratationszustand nach der Behandlung. So kann eine fortbestehende Überwässerung nicht zweifelsfrei ausgeschlossen werden. Zur genauen Evaluation des Hydratationszustandes eignet sich der Einsatz des seca mBCA
Die Analyse der Körperzusammensetzung bei der Patienten ergibt, dass sich das extrazelluläre Wasser durch die Dialyse von 18,7 l  auf 17,4 l reduziert hat. Dieser Wert entspricht der gemessenen Gewichtsveränderung.

Um auszuschließen, dass nach der Dialyse noch überschüssiges Wasser im Körper verblieben ist, kann mittels
seca mBCA eine bioelektrische Impedanzvektoranalyse (BIVA) durchgeführt werden. Diese liefert exakte Informationen über den Zustand der Zellen und den Hydratationszustand des Organismus.

Im vorliegenden Beispiel liegt der BIVA-Vektor bei der ersten Messung (1) vor der Dialyse im Bereich der weißen 95. Perzentile und zeigt einen deutlichen Anstieg der extrazellulären Wassermenge an. Die zweite Messung (2) nach der Dialyse hingegen zeigt, dass sich der BIVA-Vektor in den grünen Normalbereich verlagert und der Hydratationszustand normalisiert hat. Somit ist die Dialyse bei dieser Patientin gut eingestellt.  

Durch den Einsatz des seca mBCA kann die Dialyseeinstellung exakt überwacht und gegebenenfalls frühzeitig angepasst werden und den Patienten schwerwiegende Komplikationen ersparen.

Bild 1 © “sudok1” / Fotolia.com

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