Reiche Länder – immer ärmer an Bewegung

- An der positiven Wirkung der Bewegung besteht kein Zweifel. Regelmäßige physische Aktivität beugt nicht nur Übergewicht, Diabetes mellitus Typ 2 und Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems vor, sondern gilt auch als protektiver Faktor für die Entstehung diverser Tumorarten und Demenzformen sowie psychischer Leiden. Auch steigert sie die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit und kann den Verlauf bereits ausgebrochener Krankheiten positiv beeinflussen. Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt Erwachsenen ein wöchentliches Minimum von 150 Minuten Bewegung beziehungsweise 75 Minuten intensiven Ausdauertrainings. Um jedoch in den Genuss zusätzlicher Gesundheitsvorteile zu kommen, sollten die angegebenen Zeitangaben verdoppelt werden. Ferner sollten an mindestens zwei Tagen in der Woche Übungen zur Stärkung der Muskulatur durchgeführt werden.

Am 4. September 2018 erschien im The Lancet Global Health eine Studie, die das Ausmaß des globalen Bewegungsdefizits verdeutlicht. Die Forscher werteten 358 Umfragen aus, die zwischen 2001 und 2016 durchgeführt wurden und die Bewegungsgewohnheiten in 168 Ländern abfragten. Sie umfassten fast zwei Millionen Teilnehmer, die 96 % der Weltbevölkerung repräsentierten. Auf Grundlage dieser Daten schlussfolgerten die Forscher, dass im Jahr 2016 27,5 % der Weltbevölkerung das wöchentlich empfohlene Mindestmaß an Bewegung nicht erreichen. Dabei zeigten sich jedoch deutliche geografische Unterschiede. Während sich in westlichen Ländern, Lateinamerika und der Karibik mehr als 40 % der Menschen ungenügend bewegen, sind es in Südostasien und Ländern südlich der Sahara nur circa 17 %. Obwohl das globale Maß körperlicher Aktivität zwischen 2001 und 2016 weitgehend stabil blieb, zeigte sich in den Industrienationen im gleichen Zeitraum eine Abnahme um mehr als 15 %. Damit lag die Prävalenz eines Bewegungsdefizits im Jahr 2016 in Ländern mit hohen Einkommen doppelt so hoch, wie in Ländern mit niedrigen Einkommen. Der negative Trend in den Industrienationen steht im Gegensatz zu der globalen Strategie der WHO zur Verhinderung nicht ansteckender Krankheiten. Diese sieht vor, den globalen Bewegungsmangel bis 2025 um 10 % zu reduzieren. Sollte sich diese Entwicklung nicht umkehren lassen, drohen Adipositas und mit ihr vergesellschaftete Erkrankungen ein bisher ungeahntes Ausmaß zu erreichen. Aus diesem Grund müssen die betroffenen Länder bereits heute handeln und in Aufklärung sowie die Bekämpfung der Bewegungsarmut investieren. Letztlich verbessern Bewegung und Sport nicht nur die Lebensqualität und beugen einer Vielzahl von Erkrankungen vor, sondern sind vielfach auch die beste und günstigste Medizin.

Bild 1 © “Africa Studio” / Fotolia.com

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