Unter Strom: Was leistet EMS-Training?
Die Theorie hinter dem Training mit EMS oder EMA ist denkbar einfach. Normalerweise leiten motorische Nerven elektrische Impulse zu den Skelettmuskeln und bewirken dadurch eine Muskelkontraktion. Über Hautelektroden oder elektrodenbesetzte Ganzkörperanzüge wird die Muskulatur mittels elektrischer Impulse stimuliert. Dabei verwendet die EMS Niederfrequenzstrom, um die motorischen Neurone zu stimulieren und dadurch Muskelkontraktionen hervorzurufen, wohingegen die EMA mit mittelfrequentem Strom unmittelbare Muskelkontraktionen induziert. Während bei einer willkürlichen Bewegung die Muskelkontraktion fein reguliert und bedarfsgerecht erfolgt, stimuliert die EMS/EMA eine deutlich höhere Zahl an Muskelfasern. Die Folge: mehr Muskelarbeit.
Es reicht jedoch nicht aus, sich lediglich in einen Elektrodenanzug zu zwängen und unter Strom setzen zu lassen. Stattdessen gilt es, unter der elektrischen Stimulation Ganzkörperübungen durchzuführen. Das Training sollte unter Aufsicht geschulter Trainer erfolgen, da vor allem bei untrainierten Personen und zu hohen Intensitäten Verletzungen drohen.
Das EMS/EMA-Training wird von vielen als subjektiv anstrengender empfunden und häufig als sehr zeiteffizient beworben. Gleichzeitig ist es deutlich kostenintensiver als andere Trainingsmethoden. Aufgrund der aktuell noch begrenzten Studienlage lassen sich jedoch noch keine verlässlichen Aussagen über Unterschiede zum klassischen Krafttraining treffen.
Bis dahin bieten das EMS- und EMA-Training eine Abwechslung zum regulären Krafttraining und eine interessante Option für Personen, die nur über wenig Zeit verfügen und keine Scheu vor futuristischen Trainingsoutfits haben.
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