Was ist eigentlich der Grundumsatz?
Physikalisch betrachtet ist der Grundumsatz eine Leistung, die in Watt (W) angegeben wird. Als Bezugsgröße wird die Körperoberfläche herangezogen, da diese deutlich stärker mit dem Grundumsatz korreliert als beispielsweise das Körpergewicht. Verantwortlich dafür ist vor allem die Wärmeabgabe, die sich proportional zur Körperoberfläche verhält.
Ein durchschnittlicher junger Erwachsener mit einem Gewicht von 70 kg hat eine Körperoberfläche von 1,73 m² und einen Grundumsatz von 80 Watt beziehungsweise Joule pro Sekunde. Daraus ergibt sich pro Tag ein Grundumsatz von 6,9 Millionen Joule oder 6900 kJ. Auch wenn das Joule die korrekte Einheit der Energie ist, findet vielerorts noch die veraltete Kalorie Anwendung. Ein Joule entspricht circa 0,24 Kalorien - folglich liegt der durchschnittliche Grundumsatz bei circa 1650 kcal.
Ein Fünftel des täglichen Grundumsatzes entfällt auf das Gehirn, obwohl es mit weniger als eineinhalb Kilogramm nur einen Bruchteil des Körpergewichts ausmacht. Sein Energiebedarf bleibt weitgehend konstant und verändert sich nur unwesentlich durch geistige Aktivität.
Darüber hinaus zählen mit jeweils etwa 25 % die Leber und Skelettmuskulatur zu den wichtigsten Energieverbrauchern des Körpers.
Der Grundumsatz eines Menschen hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Neben dem Alter zählen zu ihnen vor allem die Körperzusammensetzung und das Geschlecht.
In der Wachstumsphase in der Kindheit und Pubertät ist der Grundumsatz am höchsten. Im Erwachsenenalter bleibt er bis in die 4. Lebensdekade konstant, um im weiteren Verlauf des Lebens stetig abzunehmen. Eine zentrale Rolle in jedem Alter spielt indes der Anteil der Skelettmuskel- und Fettmasse, da sich diese Gewebe in ihrer spezifischen Stoffwechselrate unterscheiden. Während 1 kg Muskelmasse am Tag in etwa 13 kcal benötigt, sind es beim Fettgewebe nur circa 4,5 kcal. Daraus lassen sich die geschlechterspezifische Unterschiede ableiten. Durch ihren höheren Fett- und geringeren Muskelanteil haben Frauen in der Regel einen etwas geringeren täglichen Energiebedarf als Männer.
Auch benötigen sportliche Personen mit einem großen Muskelanteil in Ruhe mehr Energie als Menschen gleichen Gewichts aber mit einem höheren Fettanteil. In Bezug auf den gesamten Grundumsatz fällt dieser Unterschied jedoch erst bei hoher Muskelmasse ins Gewicht. Wird beispielsweise 1 kg Muskel auf- und zugleich die gleiche Menge Fett abgebaut, steigt der tägliche Grundumsatz lediglich um etwa 10 kcal.
Weiteren Einfluss auf den Grundumsatz nehmen Hormone, eine Schwangerschaft oder Krankheitszustände. So steigt der Grundumsatz bei Fieber mit jedem Grad Celsius um circa 14 %. Andererseits kann der Grundumsatz auch sinken. Nimmt die Energiezufuhr durch lang anhaltendes Hungern oder Fasten ab, kann der Körper seinen Grundumsatz um bis zu 40 % reduzieren.
Insgesamt ergeben sich zwischen Menschen nur eher geringe Unterschiede im Grundumsatz. Entscheidender für den täglichen Gesamtenergiebedarf ist das individuelle Aktivitätsniveau. Möchte man langfristig abnehmen, sollte man nicht auf große Effekte einer Grundumsatzsteigerung hoffen. Ebenso empfehlen sich keine radikalen Diäten, da sie zwar kurzfristig Erfolge versprechen aber mittelfristig meist wieder zu einer Gewichtszunahme führen. Der Schlüssel zu einer permanenten und gesunden Gewichtsabnahme ist eine moderate Kalorienreduktion und vor allem regelmäßige körperliche Aktivität.
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